Gedenken zum Volkstrauertag

21.11.2023

Rund 100 Menschen gedenken auf dem Soldatenfriedhof in Ittenbach der Opfer von Krieg und Gewalt, weltweit.

 

Ittenbach. 1.871 Mitmenschen aus unterschiedlichen Nationen, die im Zweiten Weltkrieg ihr Leben lassen mussten, sind auf dem Soldatenfriedhof in Ittenbach beigesetzt. Jugend, die nicht zurückgegeben werden kann, Zeit, die für immer verloren wurde: Bereits einen Tag vor dem diesjährigen Volkstrauertag, gedachten rund 100 Mitbürgerinnen und Mitbürger der Gefallenen. Ihnen gelten die Gebete. Ihre Grabstätten mahnen die Lebenden. Die Gedenkveranstaltung fand traditionell auf Einladung des Kreisverbandes Rhein-Sieg des Volksbundes der Deutschen Kriegsgräberfürsorge statt.

Allen Mitmenschen, die Opfer von Krieg und Gewalt wurden und werden, in Geschichte und Gegenwart, gilt am Volkstrauertag das Innehalten. In Ittenbach erinnerte der Landrat des Rhein-Sieg-Kreises, Sebastian Schuster, an die Lebensgeschichten, die sich in unserer Welt niemals mehr vollenden werden. Der Chef der Kreisverwaltung zitierte den Arzt und Philosophen Albert Schweitzer: „Die Soldatengräber sind die großen Prediger des Friedens.“ Vor diesem Hintergrund drückte Sebastian Schuster den dringlichen Wunsch aus, dass alle heute Regierenden diese Botschaft wahrnehmen und annehmen.

Pfarrer Georg Kalckert unterstrich ebenso die große Unruhe, die der Volkstrauertag verinnigt: im Angesicht der blutigen Kriege heute, in der Ukraine, in Israel und Palästina, an so vielen Orten mehr. Der Königswinterer Bürgermeister Lutz Wagner sprach das Totengebet, in der großen Hoffnung, die uns bleibt, dass der Tod auf der Erde keine letzte Macht mehr hat.

„Die nie endende Verantwortung, dass so großer Schmerz nicht umsonst war, ist mit dem Erinnern des Volkstrauertages zutiefst verbunden“, betont der CDU-Kreisvorsitzende Oliver Krauß. „Der Volkstrauertag ist lebendige Mahnung, alles dafür zu tun, dass sich diese Geschichte von Waffen, von Munition und Mordtat nicht wiederholt. Diese Mahnung lässt die Brutalität in unseren Tagen – gegen die Ukraine, gegen Israel, in so vielen barbarischen Kriegen – furchtbar aktuell werden“, so der Landtagsabgeordnete aus Alfter:

„Besonders bedanken möchte ich mich bei den Soldatinnen und Soldaten, die in unserer Bundeswehr Friedensdienst leisten. Es sind unsere Angehörigen, die in der Bedrohung für den Frieden wachen und denen dafür Dank und Anerkennung wirklich gebührt. Denken wir an sie. Das gilt ebenfalls für die Engagierten in unseren Reservistenkameradschaften Drachenfels, Siegburg-Hennef und Rheinbach-Swisttal. Dieser Dank gilt den Frauen und Männern der Feuerwehr, unseren Polizeibeamtinnen und -beamten, den Kräften des THW’s – allen, die dem Frieden dienen. Außerordentlich war bei dem Gedenken in Ittenbach die musikalische Gestaltung: in Verneigung vor allen, die Atem und pochende Herzen hatten wie wir, die wie wir Kinder unserer Erde waren.“