Wenn eine solche Naturkatastrophe, wenn ein Unfall oder ein anderes Unheil Menschen plötzlich in die größte Not stürzt, dann ist Pfarrer Albrecht „Albi“ Roebke zur Stelle, der die Notfallseelsorge der evangelischen Kirche in der Region Bonn/Rhein-Sieg hauptamtlich koordiniert. Auf Einladung des Evangelischen Arbeitskreises und des Kreisverbandes der CDU Rhein-Sieg hat Pfarrer Roebke jetzt in der „Dollendorfer Bücherstube“ von Silke Kornstädt sein Buch „über Schicksalsschläge und Hoffnung vorgestellt: „Und plötzlich ist nichts mehr, wie es war.“ Dieses Buch, an dem die Journalistin Lisa Harmann mitgearbeitet hat, ist erst im September 2025 im Fischer-Verlag erschienen – und gleich zum Bestseller geworden.
Gebannt hören die Gäste in der „Dollendorfer Bücherstube“, die in Königswinter an der Heisterbacher Straße liegt, Albi Roebke zu, der seit mehr als 25 Jahren Menschen in Extremsituationen begleitet. Die Plätze sind voll besetzt. Nur wenige hundert Meter entfernt war am 29. August 2007 die damals vierzehnjährige Hannah überwältigt worden: gefesselt, über Stunden hinweg geknebelt, vergewaltigt – und dann brutal ermordet. Finsternis ist tiefer nicht zu denken. Trost ist ferner als irgendwo. Der Fall macht Schlagzeilen in der ganzen Republik.
Albi Roebke hat sich damals eingesetzt, und er war da – und mehr ist manchmal gar nicht zu machen, als erstmal nur da zu sein. In der Folge ist die heutige Hannah-Stiftung gegründet worden. Durch diese Gründung unterstützt Hannahs Familie von Gewalt betroffene Mitmenschen, leistet Vorsorge, schafft Bewusstsein: „weil ein Mensch dahinter steht“, immer. Das ist leitend.
Pfarrer Albi Roebke spricht leidenschaftlich und sachlich, lauter und dann wieder leise. In dem, was er sagt, klingen eine große Selbstverständlichkeit mit, Offenheit und seelische Festigkeit, gleichzeitig, fassbar und ruhig. Im Jahr 2015 hat er selbst seine Eltern und seinen Bruder verloren durch einen Autounfall. Albi Roebke spricht nicht aus dem Schulwissen, wenn alles daran liegt, einen neuen Anfang zu finden, Trost, Mut und Halt. Er spricht vom – Leben. Er spricht aus mittlerweile großer Erfahrung.
Aus dieser Erfahrung heraus schildert Pfarrer Roebke in der toll ausgestatteten „Dollendorfer Bücherstube“ Erlebnisse in Bildern, die fast wie Unterwasserbilder ankommen. Am Unfallort oder unter der Last des Traumas geht es um alles. Verzweiflung und Ohnmacht nehmen überhand. Der Mensch kann zusammenbrechen. In der Enge des Raums verbleibt scheinbar nur das Dementgegen: Er muss es nicht.
Albrecht Roebke zeigt Wege, wie wir in Krisen Zuversicht und Handlungsfähigkeit zurückgewinnen können und wie es die Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger vermögen, die Seele da zu erreichen, wo sie wie gestorben erscheint.
„Ihre Hilfe ist ein Dienst an so vielen und auch unscheinbaren Orten, der nicht aufzuwiegen ist“, so der CDU-Kreisvorsitzende Oliver Krauß MdL: „Die Unterstützung dabei, sich wieder aufzurichten, wo eigene Kräfte fehlen, ist eine existenzielle Unterstützung für jede und jeden Einzelnen. Er ist überdies eine Hilfe für unsere ganze Gemeinschaft – und letztlich dazu, dass wir immer neu mit Optimismus in die Zukunft gehen und verstehen, dass wir einander brauchen.“
An dem Abend in Königswinter kam ein beträchtlicher Spendenbetrag für die Hannah-Stiftung und für die Notfallseelsorge zusammen. Dafür danken wir ebenso herzlich wie dem Team von Silke Kornstädt für die großartige Gastfreundschaft in der „Dollendorfer Bücherstube“.

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