DB-Fernverkehr: Unsere Region braucht ein nachfragegerechtes Angebot

26.06.2024

CDU-Abgeordnete fordern weitere Verbesserungen für die Wachstumsregion

Siegburg/ Bonn - In den vergangenen Jahren hat sich die
Fernverkehrsanbindung am Bahnhof Siegburg/Bonn verbessert. Doch ab diesem
Juli 2024 beeinträchtigen Sanierungsmaßnahmen der Deutschen Bahn erheblich
das Angebot im Fernverkehr der Region: Am Bahnhof Siegburg/Bonn werden
besonders die fünfmonatige Erneuerung der sogenannten "Riedbahn" zwischen
Frankfurt und Mannheim sowie die mehrwöchige Sperrung der Schnellfahrstrecke
Siegburg - Frankfurt/M für deutliche Angebotseinschränkungen sorgen.
So kann Siegburg im Zeitraum zwischen dem 16.07.2024 und dem 12.08.2024 aus
beiden Richtungen nicht im Fernverkehr angebunden werden. Stattdessen werden
ersatzweise am Bonner Hauptbahnhof Halte der durch das Rheintal umgeleiteten
ICE-Linien angeboten. Zur Anbindung der Halte entlang der Schnellfahrstrecke
Köln-Frankfurt wird darüber hinaus ein täglicher Ersatzverkehr mit sechs
Busverbindungen über die Autobahn eingerichtet werden. Dabei verlängern sich
die Fahrtzeiten zwischen Siegburg und dem Flughafen in Frankfurt auf ca.
2:15 Stunden. 

Nachdem seit 2019 das Fernverkehrsangebot am Bahnhof Siegburg/ Bonn
sukzessive reduziert wurde, setzen sich Politikerinnen und Politiker
parteiübergreifend für ein nachfragegerechtes Fahrplanangebot ein. In der
Folge ist die Anzahl der täglichen Fernverkehrshalte wieder sukzessive
angestiegen und es wurde u.a. eine neue ICE-Linie
München-Stuttgart-Siegburg-Köln-(Dortmund) eingeführt.

In miteinander abgestimmten Initiativen stehen die Bundestagsabgeordneten
der CDU, Elisabeth Winkelmeier-Becker und Dr. Norbert Röttgen, und der
verkehrspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Oliver Krauß, hierzu
im regelmäßigen Austausch mit der Deutschen Bahn.
So ist es erfolgreich gelungen, die noch vor einem Jahr vorhandenen
Fahrplanlücken zu schließen: Seinerzeit fuhr zwischen 12:17 und 14:17 Uhr
(zwei Stunden) und zwischen 19:25 Uhr und 22:29 Uhr (drei Stunden) kein ICE
von Siegburg nach Frankfurt Flughafen.
Im aktuellen Fahrplan ist vor allem eine Lücke in Richtung Norden ein
Ärgernis: So verkehrt zwischen 14:31 Uhr und 18:31 Uhr von Siegburg/ Bonn
aus kein ICE über Köln Hauptbahnhof hinaus nach Düsseldorf und
Essen/Dortmund.

"Wir brauchen sowohl in Richtung Norden als auch in Richtung Süden ein
nachfragegerechtes Angebot in einem gut merkbaren Takt", bleiben die drei
Politiker bei ihrer Forderung. Werner Lübberink, der Konzernbevollmächtige
der Deutschen Bahn AG für das Land Nordrhein-Westfallen, und Dr. Patrick
Breun, der Leiter der DB Fernverkehr AG für Angebotskommunikation, waren nun
auf Einladung der Abgeordneten zum ICE-Bahnhof Siegburg/Bonn gekommen, um
über Optimierungspotenziale im unmittelbaren Gespräch mit den Abgeordneten
zu diskutieren und über das Fahrplankonzept in den bevorstehenden
Baukorridoren zu informieren.

"Grundsätzlich geht es den Menschen um die zukunftsgewendete Entwicklung des
ICE-Bahnhofs, um leistungsstarke Angebote, um Taktverdichtungen, um
Zuverlässigkeit und eine optimale Kundeninformation", machten
Winkelmeier-Becker, Röttgen und Krauß deutlich.
Dazu gehört, dass möglichst die speziell für die Schnellfahrstrecke Köln -
Rhein/Main angeschafften spurtstarken ICE 3-Züge zum Einsatz kommen, da
diese mehr Halte ermöglichen.

Stadt Bonn und Rhein-Sieg-Kreis werden weiter wachsen Der Rhein-Sieg-Kreis
und die Bundesstadt Bonn gehören zu den Wachstumsregionen der
Bundesrepublik. Bis zum Jahr 2045 prognostiziert eine aktuelle Studie des
Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) in Bezug auf das
Bonner Stadtgebiet ein Bevölkerungswachstum im Umfang von 7,7 Prozent. Für
den Rhein-Sieg-Kreis wird im Vergleich zu heute, 2024, mit einem Wachstum in
Höhe von 2,2 Prozent gerechnet.  Gute Fernverkehrsverbindungen insbesondere
am ICE-Bahnhof Siegburg/Bonn bleiben damit ein wichtiger Standortfaktor für
die positive Bevölkerungsentwicklung: Vor allem die Verbindung nach
Frankfurt ist für tausende Berufspendlerinnen und -pendler täglich
attraktiv.

Bei dem Vor-Ort-Termin mit verantwortlichen Akteuren der Deutschen Bahn AG
jetzt im Juni ging es aber auch um die aktuellen Baumaßnahmen und
Streckensperrungen. "Für uns im Rhein-Sieg-Kreis und in Bonn hat es
herausragende Bedeutung, dass Belastungen durch die Maßnahmen so
geringgehalten werden, wie es möglich ist", unterstreicht die
Bundestagsabgeordnete Elisabeth Winkelmeier-Becker aus Siegburg.
"In allen Generationen gut beweglich zu sein, ist für viele, die in unsere
heimatliche Region ziehen, mit ausschlaggebend", verdeutlicht Dr. Norbert
Röttgen gegenüber den Vertretern der Deutschen Bahn.

Oliver Krauß betonte die dynamische Zusammenarbeit in der Region,
wirtschaftlich, wissenschaftlich, nachhaltig und in menschlichen
Verbindungen gefestigt: "Dadurch hat unsere Heimat - mit den Nachbarn im
Kreis Ahrweiler, im Kreis Neuwied - eine Ausstrahlung weit über die
örtlichen Grenzen hinweg." Die CDU-Abgeordneten unterstützten dabei
ausdrücklich die Forderung der Kreispolitik, dass längere baustellenbedingte
Einschränkungen in Zukunft angemessen und mit einem großen Zeitvorlauf zu
kommunizieren sind.

In der konstruktiven Diskussion des Handlungsbedarfs vor Ort in Siegburg
bekräftigten Werner Lübberink und Dr. Patrick Breun die auch perspektivisch
große Bedeutung des ICE-Bahnhofs Siegburg/Bonn: In der mittel- und
langfristigen Fahrplankonzeption sei die Anbindung des Bahnhofs "fest
verankert".