CDU Rhein-Sieg: Geplante Schließung der Geburtsstation in Bad Honnef - Versorgungslücke in der Region vermeiden

26.01.2021

Nach Sankt Augustin und Eitorf sollen nun auch in Bad Honnef Geburtsstation und Gynäkologie am dortigen CURA-Krankenhaus endgültig schließen. Auch wenn es nur eine kleinere Klinik ist - für die jungen Familien im Rechtsrheinischen sowie im nördlichen Rheinland-Pfalz war die Geburtsstation durchaus systemrelevant. Der Betreiber will die nun freiwerdenden Kapazitäten für zusätzliche Angebote im Bereich der Geriatrie und Schmerztherapie nutzen. Eine Entwicklung, die in den letzten zwanzig Jahren dazu geführt hat, dass bundesweit über ein Drittel aller Geburtsstationen schließen musste, ist doch in diesem Leistungssegment im Vergleich mit anderen Bereichen im Gesundheitssystem einfach nicht genug Geld zu verdienen. Davon vor allem betroffen der ländliche Raum, wo Fachkräfte- und Patientenmangel den auskömmlichen Krankenhausbetrieb zusätzlich erschweren. „Es ist nachvollziehbar, wenn sich Klinikbetreiber so aufstellen, dass sich das medizinische Angebot an der Nachfrage orientiert. Aber die Plötzlichkeit der Entscheidung der GFO-Geschäftsleitung zur endgültigen Schließung der Geburtsklinik in Bad Honnef hat uns alle doch sehr überrascht“, so die CDU-Kreisvorsitzende Elisabeth Winkelmeier-Becker MdB und Landrat Sebastian Schuster, „wir beobachten mit Sorge, wie die Konzentration auf dem Gebiet der klinischen Geburtshilfe fortschreitet.“ Schon heute sind in der Region die verbleibenden Klinikstandorte in Troisdorf und Bonn stark frequentiert. „Die Wege werden immer weiter - und damit steigen die Gefahren für Mütter und ihre Kinder. Somit ist Fahrzeit in diesem medizinischen Leistungssegment durchaus ein relevanter Faktor für die Bemessung von Versorgungsqualität“ , so Dr. Norbert Röttgen MdB.

So belegt auch das aktuelle Gutachten des Landesgesundheitsministeriums zur Krankenhausplanung in NRW teilweise eine Unterversorgung in ländlichen Regionen. „Angesichts der sich abzeichnenden Schließung der Geburtsstation in Bad Honnef und mit Blick auf den prognostizierten Anstieg der Bevölkerungszahlen in unserer Region müssen wir aufpassen, dass sich bei uns auf dem Gebiet der stationären Geburtshilfe und Gynäkologie keine Versorgungslücke auftut. Zusammen mit meinen Landtags- und Bürgermeisterkolleginnen und -kollegen aus der Region verfolgen wir den jüngsten Trend mit Sorge. Befremdlich ist, dass der Betreiber in Bad Honnef wiederholt betont hat, die Schließung sei nur vorübergehend. Wir werden den Landesgesundheitsminister bitten, seine Bedarfsprognose für die Zukunft sowie seine Handlungsempfehlung für die zukünftige Krankenhausplanung in der Region angesichts der jüngsten Entwicklungen zu überprüfen und nichts unversucht zu lassen, damit die Entfernungen zur nächsten Geburtsstation in einem akzeptablen Rahmen bleiben“, so Oliver Krauß MdL.