Am 05. Januar des neuen Jahres 2024 wäre der Kölner – der im Jahr 1876 in der Balduinstraße, knapp südlich vom Hahnentor am Rudolfplatz, geboren wurde – 148 Jahre alt geworden. Ihm zu Ehren kamen an diesem Freitag zahlreiche Politikerinnen, Politiker und viele weitere Gäste auf dem Waldfriedhof in Bad Honnef-Rhöndorf zusammen.
Das Gedenken an den ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik, der vom Jahr 1935 an mit seiner Familie am Fuße des Siebengebirges wohnte, war in diesem Jahr verbunden mit einem Rückblick auf „75 Jahre Grundgesetz“. Im Anschluss an die Kranzniederlegung und an Worte der Erinnerung hatten die Konrad-Adenauer-Stiftung e. V. und die Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus zu einem traditionellen Jahresauftakt auf dem Petersberg eingeladen. Dort war Professor Dr. Stephan Harbarth, der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, der Festredner.
Der Vorsitzende der CDU Rhein-Sieg, Oliver Krauß unterstreicht das große Vorbild, das Konrad Adenauer zeitlebens gegeben hat – und bis zum heutigen Tage gibt. Gemeinsam mit den Bundestagsabgeordneten Elisabeth Winkelmeier-Becker und Dr. Norbert Röttgen, mit Axel Voss MdEP, mit dem örtlichen Landtagsabgeordneten Jonathan Grunwald und mit zahlreichen weiteren Repräsentanten aus der CDU im Rhein-Sieg-Kreis nahm Oliver Krauß an der Ehrung am Grabe Konrad Adenauers teil.
„Alles ist in Frage gestellt, aber alles liegt doch mit Gottes Hilfe in unserer Hand. Ja, die Zukunft liegt in unserer Hand“ … . In diesem Vertrauen hat sich Konrad Adenauer in seiner Weihnachtsansprache 1957 an die bundesdeutschen Mitbürgerinnen und Mitbürger gewendet. Der frühere Kölner Oberbürgermeister, den die Nationalsozialisten im März 1933 aus dem Amt gejagt hatten, musste die Verfolgung durch die Gestapo und tiefen seelischen Kummer selbst durchleiden. Einen frühen Schutz fand er im Verlauf des Jahres 1933 in der Benediktiner-Abtei in Maria Laach.
„Wenn man unsern Erdball betrachtet“, schreibt Konrad Adenauer von dort aus im Oktober 1933, dann lasse sich sagen „Chaos regiert die Stunde; aber man soll [..] auf einen guten Ausgang [..] hoffen.“ Kraft und Zuversicht findet er vor allen Dingen in seinem Glauben und in der Natur. „Sie hat hier und da Dornen […]. Aber sie hält jeden Winter durch. So haben z. B. die Rosen in meinem Garten drüben in Rhöndorf den harten Winter, den wir hinter uns haben, glänzend überstanden.“ Die Liebe zu seinem Garten und besonders zu den Rosen ist an seinem erhaltenen Wohnhaus am „Faulen Berg“ bis heute zu bewundern.
Dr. Wolfgang Schäuble hat das Lebenswerk Adenauers weitergeführt
Zeitlich zusammen mit dem Gedenken an Konrad Adenauer fiel der Abschied von Dr. Wolfgang Schäuble, der am 26. Dezember 2023 verstarb und am 05. Januar 2024 in Offenburg beigesetzt wurde. „Die Bedingungen, unter denen wir in dieser Welt des beschleunigten Wandels leben wollen, müssen wir selbst schaffen.“ Der frühere Bundesminister, Bundestagspräsident und „Rekordabgeordnete“ im Deutschen Bundestag, mit 51 Jahren Zugehörigkeit, war überzeugter Europäer nach dem Vorbild Konrad Adenauers – und teilte dessen Vertrauen in die eigene Kraft, zu verändern.
Wenn „Krisen Chancen sind, dann haben wir im Moment große Chancen, denn wir haben große Krisen“, hat Wolfgang Schäuble in seinem wohl letzten Interview, im Dezember 2023, in die Zukunft geblickt. Und den lebendigen Zusammenhalt in der Gemeinschaft in Europa angemahnt: „Nur gemeinsam kann Europa wirtschaftlich, militärisch und auch umweltpolitisch eine Rolle in der Welt spielen. Das Dreieck aus Paris, Berlin, Warschau wird funktionieren – aus ureigenen europäischen Interessen.“
Oliver Krauß: „Für das große Vorbild von Konrad Adenauer und für das Lebenswerk von Wolfgang Schäuble können wir nur zutiefst dankbar sein. Ihre Verdienste um die Einigkeit in der Freiheit, gefestigt in persönlichen Freundschaften über Grenzen hinweg, bleiben für uns vorbildlich.
In der Verherrlichung von Macht und die Missachtung der Würde, die jeder Mensch als einzigartige, unwiederholbare Peron besitzt, stand für Konrad Adenauer am Beginn der Schreckensherrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland. Der verbrecherische Krieg Putins gegen die Ukraine in unseren Tagen, Davidsterne, die an Häuserwende geschmiert werden, die Angriffe auf Rechtstaatlichkeit und Demokratie: Wir müssen uns heute neu zusammenschließen. Wir müssen Partnerinnen und Partner gewinnen, um europäische Perspektiven nicht nur zu verteidigen, sondern um sie überall in der Welt erlebbar zu machen. Dazu sind wir entschlossen. Es liegt jetzt in unseren Händen.“
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