CDU Rhein-Sieg ehrt Ilka Freifrau von Boeselager

13.10.2021

Anlässlich des 64. Kreisparteitags der CDU Rhein-Sieg ist die vormalige Landtagsabgeordnete Ilka Freifrau von Boeselager mit der Konrad-Adenauer-Medaille des CDU-Kreisverbandes Rhein-Sieg ausgezeichnet worden.

Diese besondere Ehrung wird Mitgliedern zuteil, die sich durch ihr Engagement für die CDU, vor allem aber für die menschliche Gemeinschaft im Rhein-Sieg-Kreis außerordentlich verdient gemacht haben. „Für Ilka von Boeselager trifft das eine und das andere wirklich vollkommen zu“, würdigt der neu gewählte Kreisvorsitzende der CDU Rhein-Sieg, Oliver Krauß MdL, das Wirken der Swisttalerin, die die sechs Städte bzw. Gemeinden des linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreises über 27 Jahre hinweg als Landtagsabgeordnete vertreten hat.

In die CDU eingetreten ist Ilka von Boeselager (seinerzeit: Ilka Keller) im Jahr 1973. Bereits ein Jahr später wurde sie in den Rat der Gemeinde Swisttal gewählt, im Jahr 1979 in den Kreistag des Rhein-Sieg-Kreises. Die Pionierin der Frauenvereinigungen (der späteren Frauen-Union) und der Kleiderstuben im Rhein-Sieg-Kreis gehörte Ende der 1980-er Jahre zu einer erst langsam größer werdenden Gruppe politisch engagierter Frauen in der hergebrachten „Männer-Domain Politik“. Trotzdem bewarb sie sich innerhalb der CDU um die Kandidatur bei der Landtagswahl 1990. „Gegen die Männer hast Du keine Chance“, hatte man sie gewarnt – und doch setzte sich die Unternehmerin, die sich in der Tourismusbranche selbständig gemacht hat, auf Anhieb gegen ihre beiden Mitbewerber durch, mit enormem Vorsprung. Bei der Landtagswahl im Mai 1990 schenkten ihr 46,8 Prozent der Wählerinnen und Wähler aus Alfter, Bornheim, Meckenheim, Rheinbach, Swisttal und Wachtberg das Vertrauen. Fünfmal wurde sie mit jeweils deutlicher Mehrheit wiedergewählt: in den Jahren 1995, 2000, 2005, 2010, 2012. Auf eine Absicherung über einen Listenplatz hat Ilka von Boeselager stets verzichtet.

Zu ihrer letzten Kandidatur im Jahr 2012 hatte sie sich überreden lassen, nachdem die rot-grüne Minderheitsregierung im März 2012 abrupt gescheitert war und eine nur sehr knappe Wahlkampfzeit anstand. Für Ilka von Boeselager bedeutete das: Wieder von Haus zu Haus laufen, an den Türen klingeln, Sorgen und Nöte aufnehmen, Fragen der Zeit diskutieren. So hatte sie ihr politisches Engagement begonnen, und so hat sie es immer gemacht – eine Politik für die Mitmenschen und an ihrer Seite. Bei der Landtagswahl 2012 gewannen sie und Andrea Milz aus Königswinter die weitum einzigen beiden Direktmandate für die Union.

„Der Einsatz für die Heimat, für die Landwirtschaft und das Brauchtum, die Stiftung des Kunstpreises im Rhein-Sieg-Kreis, die Kultur der Kleiderstuben, ‚Jugend musiziert‘, der Kampf um Standortmodernisierung und um mehr Sicherheit im ländlichen Raum: Die Verdienste sind bekannt, und nicht nur manches ließe sich hinzufügen“, honorierte die scheidende Kreisvorsitzende Lisa Winkelmeier-Becker MdB in ihrer Laudatio das unermüdliche Engagement Ilka von Boeselagers: „Sie hat das Herz stets in die Hand genommen und war unermüdlich darin, Gemeinschaft zu stiften, zuzuhören, Zukunft gut zu machen – und dabei niemanden zu verlieren. Ihr jahrelanger Einsatz für die Stiftung Integrative Behindertenarbeit oder für die Aussiedler, die Mitte der 1980-er Jahre zu uns kamen, sind beispielhaft für diese Überzeugung und für diesen menschlichen Stil.“ Im WDR-Verwaltungsrat hat Ilka von Boeselager für die gute Information und gegen Fake-News inmitten der digitalen Revolution gekämpft. In Anträgen, die für die Stärkung Bonns als Bundes- und UN-Stadt werben, findet sich noch immer ihre Handschrift und ihre Argumentation.

Als europapolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion und Vorsitzende im europapolitischen Sprecherkollegium der CDU/CSU-Landtagsfraktionen und der CDU/CSU-Bundestagfraktion hat sich von Boeselager für den immer festeren Zusammenhalt der Gemeinschaft eingesetzt: auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes und der gemeinsamen Überzeugungen, die auf ihm beruhen. „Strukturen der Partnerschaft und Kooperation, die über die Grenzen hinweg entstanden sind und von denen wir heute profitieren, verdanken sich auch ihrem Engagement. Ilka von Boeselager war und ist eine große Europäerin“, zollt ihr Oliver Krauß tiefen Respekt: „Im Rhein-Sieg-Kreis haben wir ihr viele positive Entwicklungen zu verdanken, die fortwirken. Ganz persönlich danke ich Ilka von Boeselager für die jahrelange, enge Verbundenheit. Zu der Verleihung der Konrad-Adenauer-Medaille gratuliere ich von ganzem Herzen.“

Im Jahr 2019 zeichnete die Kreis-CDU Raimund Schink aus Meckenheim und im Jahr 2018 den ehemaligen Landrat Frithjof Kühn mit der Konrad-Adenauer-Medaille aus. 2017 erhielt Marika Roitzheim aus Sankt Augustin die Ehrung der CDU im Rhein-Sieg-Kreis.